Bericht im Hilpoltsteiner Kurier von Tobias Tschapka
Für ihr jahrzehntelanges Engagement in der kommunalen Politik und für ihre Verdienste für die AWO und andere Vereine ist Renate Schaffer aus Bernlohe mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet worden. Landrat Herbert Eckstein hielt die Laudatio.
"Sie ist halt, wie sie ist", analysierte Eckstein die Geehrte, "gnadenlos direkt, aber immer ehrlich." Er selber habe dies schon oft erleben müssen. Kein Wunder, so ist seine Parteifreundin schon seit 32 Jahren Mitglied im Rother Ortsverein der SPD. Von 1984 bis 2002 saß sie im Kreistag Roth und von 1991 bis 2008 war sie außerdem als Stadträtin tätig.
Im Wander- und Heimatverein Bernlohe ist sie seit 1984 ununterbrochen die Vorsitzende und seit 23 Jahren ist sie noch Mitglied bei der RKB Solidarität Roth 1900, nachdem ihr Großvater schon die Solidarität Bernlohe mitbegründet hat. Dazu kommen die Mitgliedschaft im Historischen Verein Roth, eine sechsjährige Amtszeit als Arbeitnehmervertreterin der AOK, und die 33-jährigen Mitgliedschaft beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). In dieser Funktion war sie 27 Jahre lang Betriebsratsvorsitzende in ihrer früheren Firma Dreistern in Schwabach und zwei Dekaden stellvertretende Ortskartellvorsitzende des DGB Roth. Aber Herzensangelegenheiten war und ist für sie jedoch die Arbeiterwohlfahrt, in der sie seit 31 Jahren Mitglied ist. Nicht zuletzt deshalb wurde ihre Ehrung in der AWO-Selbsthilfefirma "Auf Draht" vollzogen. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit als Beisitzerin im Kreisverband Roth-Schwabach ist sie die Leiterin des Kulturwerks der AWO. Dazu gehören unter anderem der Ostereiermarkt und der Weihnachtsmarkt in der Kulturfabrik. Aber auch als Pflegerin der AWO-Heime Petersgmünd und Schwabach war und ist sie tätig.
Neben Landrat Herbert Eckstein und Pfarrer Karl Eberlein ergriff auch ihr langjähriger Wegbegleiter Ernst Rossmeissl das Wort. Er danke Scharrer für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit, sagte der stellvertretende Vorsitzende des AWO-Kreisverband Roth-Schwabach. "Wie wäre es um unsere Gesellschaft bestellt ohne die Ehrenamtlichen", fragte sich Rossmeissl und schlug auch gleich einen Bogen zur aktuellen Debatte um die Aussetzung der Wehrpflicht, was ja auch den Zivildienst massiv betreffen wird. "Ich befürchte schlimme Einschnitte in unsere Sozialarbeit", prophezeite Rossmeissl eine düstere Zukunft der Arbeiterwohlfahrt, bei deren Leistungen die Zivis schließlich eine unersetzliche Rolle spielen würden.
Schließlich bedankte sich die Geehrte selbst für all die vielen lobenden Worten ihrer Gäste. Wenngleich es, wenn es nach ihr gegangen wäre, dieses Ehrenzeichen gar nicht gebraucht hätte, schließlich habe sie alles gerne getan und die Arbeit habe ihr viel Kraft gegeben. Ohne ihren Mann hätte sie aber vieles nicht erreicht, so Schaffer, deren Ehemann Heinz vor vier Jahren verstarb. Außerdem bedanke sie sich noch einmal ausdrücklich bei ihrem langjährigen AWO-Weggefährten Ernst Rossmeissl und bei Peter Grimm, einem "wahren Freund".
Renate Schaffer ist die 40. Bürgerin der Stadt Roth, die mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet wurde.
Von Tobias Tschapka