Auf der Klausurtagung der SPD-Stadtratsfraktion sprachen sich Stadträte und Ortsvereinsspitze einstimmig für den Erhalt der Schule in ihrer jetzigen Form samt den bestehenden Betreuungsangeboten aus. Nachholbedarf sehen die Sozialdemokraten hingegen beim Kinderkrippen- und Betreuungsangebot in der Kreisstadt.
„Wenn wir jetzt auf Kosten unserer Rother Kinder und Jugendlichen sparen und der unter Raumnot leidenden Anton Seitz-Schule den notwendigen Anbau mit weiteren Klassenzimmern verwehren, werden wir dies später an anderer Stelle bezahlen müssen“, sprach sich der Fraktionsvorsitzende Gerhard Grau vielmehr für eine Stärkung des Schulstandorts in der Nürnberger Straße mit Mittelschule und Grundschule Nordring aus.
Dass das Thema einer Umsprengelung der Grundschüler, die das „Aus“ für die Grundschule Nordring bedeuten würde, trotz entgegen anders lautender Aussagen immer wieder neu aufgegriffen werde, stieß vor allem dem Rother SPD-Vorsitzenden Andreas Buckreus sauer auf. Nahezu jeder Schüler der Grundschule Nordring nutze derzeit eines der Betreuungsangebote im AWO-Hort oder der Mittagsbetreuung, mahnte Buckreus, dass hier „vorbildliche Strukturen“ zerstört werden würden.
Der SPD-Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt sah die mögliche Schließung der Grundschule auch als ein „fatales Zeichen“ für junge Familien und insbesondere berufstätigte Eltern, die es doch gelte, dauerhaft in die Kreisstadt zu locken. „Landesweit kämpfen Städte und Gemeinden für den Erhalt ihrer Schulen. Die Stadt Roth will ihre hingegen zusperren“, so der Rother SPD-Landtagskandidat.
Die Stadträtin und stellvertretende Vorsitzende Petra Hoefer kündigte daher an, mit ihren Sozialdemokraten in den nächsten Wochen auf die betroffenen Eltern zugehen zu wollen und die Fraktion wie in der Vergangenheit für einen Anbau an die Mittelschule votieren werde.
Der Stadtrat Peter Ulrich gab einen Abriss über die bestehenden Einrichtungen und den hochgerechneten Bedarf für die kommenden Jahre. „Gerade bei der Ermittlung der Nachfrage gibt es in der Kreisstadt noch Verbesserungspotential“, regte der Eckersmühlener Ortsvorsitzende mehr Anstrengungen für realistische Daten zur Unterstützung der politischen Entscheidungen an. Die stellvertretende Landrätin Dr. Hannedore Nowotny warb dafür, sich bei der Schaffung neuer Betreuungsplätze nicht mit der Erfüllung der Mindestzahlen zu begnügen: „Mit dem Angebot wächst auch der Bedarf“, so ihr Appell. Mit einer „zukunftsweisenden Kinder- und Schulpolitik“ könne die Stadt Roth auch über die Gemeindegrenzen hinaus Vorbild sein, fasste der stellvertretende Ortsvorsitzende Dr. Edgar Michel zum Abschluss die Diskussionen der SPD-Klausurtagung zusammen und gab die Marschrichtung für eine sozialdemokratische Politik der nächsten Wochen und Monaten vor.