Roth – Die Rother SPD möchte den Einzelhändlern kurzfristig mit mehr Parkplätzen am Marktplatz helfen. Mittel- und langfristig muss der Marktplatz mehr Aufenthaltsqualität für alle bekommen. Bürger sollen in Ruhezonen verweilen und gastronomische Angebote nutzen können. Für Kinder braucht es Spielgelegenheiten und Sicherheit.
In seiner jüngsten, online abgehaltenen, Vorstandssitzung befasste sich die SPD erneut mit dem Antrag, den Bürger unter Federführung von Bernhard Eiber bezüglich des Marktplatzes an den Stadtrat gerichtet hatten. Auch aus vielfältigen Gesprächen der SPD-StadträtInnen mit Einzelhändlern der Innenstadt ergäbe sich Handlungsbedarf. Zweiter Bürgermeister Andreas Buckreus dazu: „Corona-bedingt geraten deren Geschäfte durch weiter vermehrten Versandhandel, aber auch unsichere Perspektiven seitens der Staatsregierung, zunehmend unter Druck.“ Sehr kurzfristig könne deshalb durch Ausweisung weiterer temporärer Stellplätze im Bereich der Bushaltestelle die Erreichbarkeit der Läden am Marktplatz verbessert werden. Ein auf die Schnelle eingeführter durchgehender Autoverkehr würde eher zu Gefährdung der Passanten und Kunden der Läden an der Engstelle „unteres Tor“ führen.
Fraktionsvorsitzender Sven Ehrhardt beschreibt die Zielrichtung des SPD-Antrags so: „Auf lange Sicht muss der Marktplatz als Raum entwickelt werden, an dem sich die Rother treffen, in Geschäften und am Wochenmarkt einkaufen und einkehren können.“ Gebührenerleichterungen für den Einzelhandel und eine Ausweitung der Außengastronomie, vielleicht sogar ein Rother Stadtstrand unterstützen eine positive Entwicklung im Innenstadtbereich. Es braucht Bäume und ansprechende künstliche Beschattung, Spielgeräte und Sitzgelegenheiten auch für Gruppen. Dazu muss der Verkehr den Marktplatz erreichen können, anstatt durch ihn hindurchzufließen. Die Hauptstraße braucht einen barrierefreien Belag. Für Radler, Kinderwägen oder auch Rollstühle und Rollatoren ist die jetzige Situation unzumutbar.
Fast alle Mitglieder des Stadtrates stimmten in der Stadtratssitzung Ende Februar der „Klimainitiative Roth“ zu. Dazu passen fahrradfreundliche Konzepte ohne durchgehenden Autoverkehr, dafür lieber E-Ladesäulen, Begrünung und sicherer Raum für Fußgänger. Zu- und Abfahrt an der Post tragen schon jetzt zur gewünschten Verlangsamung des Verkehrs bei. Beschleunigung schade mit Sicherheit der Aufenthaltsqualität und führe zu mehr Lärm und Gefahrensituationen.
Die SPD unterstützt deshalb die Ausweisung weiterer Kurzzeit-Parkplätze, die auch in einem mittel- bis langfristig neu gestalteten Marktplatz erhalten bleiben können, zum Beispiel anstelle des praktisch ungenutzten Bus-Wartehäuschens. Ziel ist es, die Rother Innenstadt mit einem Einzelhandels- und Zentrenkonzept zu stärken und echte Schritte in Richtung Klimaschutz zu gehen.
Markus Schaffer