Leserbrief zum Artikel vom 19. Juli 2012: „Grundschule muss Mittelschule Platz machen“
Land auf Land ab kämpfen Kommunalpolitiker parteiübergreifend für den Erhalt ihrer Schulen. Ihr größter Gegner dabei ist der demographische Wandel, nicht jedoch die Stadtverwaltung oder der eigene Bürgermeister. Denn die Entscheidungsträger in den betroffenen Kommunen wissen zugut: Gehen die Schulen, gehen auch die Schüler mit ihren Familien. Die demographische Abwärtsspirale setzt sich in Bewegung, eine Überalterung und Landflucht aus den betroffenen Gemeinden ist die traurige Folge.
Auch die SPD kämpft daher auf verschiedenen Ebenen für den Erhalt der wohnortnahen Schulversorgung. Denn Bildungspolitik ist in gewissen Teilen auch Struktur- und Generationenpolitik für Gemeinden oder einzelne Stadtviertel. Dass eine Kommune von sich aus die (Quasi-)Schließung einer ihrer Grundschulen anstößt, ist ein höchst ungewöhnlicher Vorgang, gelten Schulen doch allgemein anerkannt als so genannter „weicher Standortvorteil“ im Werben um den Zuzug junger Familien oder der Aufwertung einzelner Stadtteile.
Der SPD-Ortsvorstand Roth ist in seiner jüngsten Vorstandssitzung daher einstimmig zur Überzeugung gekommen, dass es eine (Quasi-)Schließung der Grundschule Nordring aus vermeintlichen Kostengründen unter demographischen Gesichtspunkten zu kurzgedacht sei. Auf Kosten der Jüngsten zu sparen, mache sich nicht bezahlt, sondern koste im Gegenteil später doppelt und dreifach. Daher hat der Vorstand die SPD-Stadtratsfraktion aufgefordert, im Namen der Rother SPD für den Erhalt aller Grundschulen in der Stadt Roth zu kämpfen.
Andreas Buckreus, SPD-Ortsvereinsvorsitzender
Sven Ehrhardt, SPD-Kreisvorsitzender